Samstag, 30. Juni 2007

Bad München

Ob bei Pressevorführungen, Festivals oder als zahlender Zuschauer: Ich versuche jeden Film möglichst jungfräulich zu erleben, meide es, vorab irgendeine Filmkritik oder Inhaltsangabe zu lesen. Beim Filmfest geht das nur beschränkt, da immer eine Handvoll Filme gleichzeitig laufen und ich irgendwie eine Auswahl treffen muß. Das aber meist schon Tage vor Festivalstart, und bis ich dann in dem jeweiligen Film sitze, habe ich die Kurzinfo meist schon wieder vergessen. So auch heute mittag in „Our Country", der sich dann als Francesca Comencinis „A casa nostra“ entpuppte, ein wunderbarer, erklärungsarmer, mehr auf assoziative Bilder setzender italienischer Film über das Mailänder Geschwür, über Prostitution und Liebe, Korruption und Familie, Big Business und kleine Sehnsüchte. Und da ist mir wieder diese ungemein provinzielle Eigenheit des Münchner Filmfest aufgefallen, viele ausländische Filme unter einem englischen statt ihrem Originaltitel anzukündigen: „Anytime Soon“ statt „Esas no son penas“, „Back To Normandy“ statt „Retour en normandie“ oder „Love Conquers All“ statt „Mo Shi Mo Wang“.

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