Freitag, 23. März 2007

Comeback der Kafiya (2)

Jetzt auch im Apartment 20.

Ma-ia-hi ma-ia-hu ma-ia-ho ma-ia-haha

Warum können die nicht im P1 statt in Allach feiern?

So einfach kann Politik sein!



500 internationale Journalisten, darunter allein an die hundert Kamerateams beim Pressetermin im Berliner Zoo, unter der weltweiten Anfrage zusammen- brechende Server, Vorsichts- maßnahmen aus Angst vor einer Entführung, Knut, Knut, Knut. Und ich weiß nicht, ob ich Sigmar Gabriels Chupze, die Patenschaft des 15 Wochen alten Eisbären zu übernehmen, bewundern soll oder ob ich mich nicht doch vielmehr vor diesem PR-Coup ekle.

(Fotos: BMU, privat)

Neustart

Mittwoch abend ist es soweit. Mit frisch geschnittenen Haaren geht es gleich zu meiner ersten Basic-Yogastunde bei Antje.

Stellengesuch (2)

Sehr geehrter Herr Popa,

vor einiger Zeit haben Sie sich beim ZIF um die Teilnahme an einem Vorbereitungskurs für Wahlbeobachter/innen beworben und hatten zunächst eine Ablehnung erhalten.

Wir haben Ihr Profil nun erneut geprüft unter Berücksichtigung der aktuellen Rekrutierungsanforderungen der OSZE und EU in Bezug auf Auslandserfahrung, Sprachkenntnisse, Berufs- und Missionserfahrung sowie Alter. Das Interesse an unseren Kursen ist nach wie vor sehr groß und daher müssen wir uns für jene Bewerber/innen entscheiden, die die größtmöglichen Chancen auf eine Vermittlung haben und die relevanten Sprachkenntnisse mitbringen. Jüngst hat der Bundesrechnungshof uns darauf hingewiesen, dass wir diese Kriterien stringent anwenden sollen. Leider können wir Sie nicht berücksichtigen und müssen Ihnen heute endgültig absagen. Wir möchten ausdrücklich betonen, dass diese Entscheidung Ihre Qualifikation in keiner Weise in Frage stellt.

Wir verweisen zusätzlich auf den Aufnahmestopp für Wahlbeobachter/innen, den unsere Geschäftsleitung kürzlich erlassen hat und die Gründe dafür (Siehe Nachrichten auf unserer Homepage).

Für unsere Entscheidung bitten wir um Verständnis und weisen in Abstimmung mit dem Auswärtigen Amt nochmals ausdrücklich darauf hin, dass kein Rechtsanspruch auf die Teilnahme an einem Trainingskurs, die Aufnahme in die Personalreserve oder auf eine spätere Entsendung besteht.

Noch einmal vielen Dank für Ihr Interesse an Wahlbeobachtungen und alles Gute.

Mit freundlichen Grüßen,

Zentrum für Internationale Friedenseinsätze

Flickr: Mehr Beiträge, weniger Visits

Offenbar ist meine Schreibe besser als mein Geknippse.

N&N's: naßforsch und blind

Mit Google haben N&N's nicht nur einen mächtigen Gegner. Sie haben wohl auch bei sich daheim noch einiges an Hausaufgaben zu erledigen. Als die Fernsehgewaltigen von NBC vor einem Jahr iVillage, das größte Frauenwebportal der Welt, aufkauften, knallten sie die Homepage gleich mit zig Gratisfilmchen aus ihrem großen, alle Ressorts umfassenden Magazin- und Nachrichtenfundus voll. Kam bei den Userinnen wohl nicht so toll an. Wer heute reinschaut, sieht gerade mal drei Clips: „Madonna's H&M line hits stores; Penelope Cruz has this week's best look; Burberry and Louis Vuiton release new bags“, da spürt man förmlich die audiovisuelle Kompetenz des big players.

Und News Corp hat wohl noch einiges an technischen Problemen zu lösen, wenn sie sich auf die heikle Verwertung von Videos einlassen, die von Land zu Land anderen Rechteinhabern gehören. MySpace bastelt nun auch schon ein dreiviertel Jahr an einem eigenen europäischen Auftritt und schafft es bis heute nicht, vor und selbst nach meinem Login zu unterscheiden, ob ich nun ein französischer oder deutscher User bin. Das schmeichelt mir zwar persönlich sehr, aber wenn es um Filmrechte geht, können solche Finessen verdammt teuer werden.

Lokal, global, scheißegal

Die Kosten mögen durchaus eine Rolle spielen, wenn man Tauschbörsen den legalen Downloads vorzieht. Daß Geld aber nicht alles ist, wird sich zeigen, wenn das neue Gratis-Videoportal von NBC (z.B.: iVillage) & News Corp (z.B.: MySpace) gegen Googles YouTube abstinkt.

Denn die Hörer, Seher, User wollen sich international bewegen wie der Fisch im Wasser, während die Contentanbieter immer noch an ihren traditionellen Claims festhalten. Wer in Deutschland sich seine CD bei amazon.com oder sogar innerhalb der EU bei amazon.fr oder amazon.co.uk bestellt, begeht leicht einen illegalen Import, wer sich hierzulande Folgen der sechsten Staffel von „24“ bei iTunes USA kostenpflichtig herunterladen will, wird scheitern, wenn er bzw. sie nicht gerade zufällig die nötigen US-Dokumente besitzt. Und bei dem noch namenlosen Kind von N&N's werden eben auch nur die US-User der Anti-Google-Koalition aus AOL, MSN, MySpace & Yahoo! sich gratis und in bester Bildqualität Jack Bauer, Homer Simpson oder die Saturday Night Live Crew auf den Monitor zaubern können. Alle anderen schauen in die Röhre.

So lange die Produzenten aber die Welt noch kleinstaatlich regieren, werden sich die Fans ihre Ware dort kaufen, stehlen, halblegal oder illegal besorgen, wo sie sie bekommen können. Im Zweifelsfall bei YouTube.

(Foto: © und TM Twentieth Century Fox Film Corporation)

Donnerstag, 22. März 2007

Douze points pour la Bulgarie

Vielleicht sollte ich mich von Minsk, Kiew und Moskau weg und mehr Richtung Sofia orientieren?



Elitsa Todorova mit ihrem Wettbewerbsbeitrag „Voda“ (Wasser) ist für mich das schönste Präsent aus unserem Nachbarland seit der Erfindung der kyrillischen Schrift.

(Zum ersten Beitrag anläßlich des Grand Prix de l'Eurovision 2007)

Clowns noch namenlos, aber mit Unterstützung der Simpsons

Das diesen Sommer startende Videoportal von NBC und Rupert Murdochs News Corporation, das sich vorläufig an die User von AOL, MSN, MySpace und Yahoo! wendet, ist jetzt offiziell – auch wenn „branding details“ wie der Name noch nicht kommuniziert wurden.

„At launch, full episodes and clips from current hit shows, including Heroes, 24, House, My Name Is Earl, Saturday Night Live, Friday Night Lights, The Riches, 30 Rock, The Simpsons, The Tonight Show, Prison Break, Are You Smarter than a 5th Grader and Top Chef, plus hits from the studios’ vast television libraries, will be available free, on an ad-supported basis, within a rich consumer experience featuring personalized video playlists, mashups, online communities and video search. Plus, the extensive programming lineup will include fan favorite films like Borat, Little Miss Sunshine, Devil Wears Prada, The Bourne Identity and Bourne Supremacy with bonus materials and movie trailers.“

Immerhin stehen schon die ersten Kunden des werbefinanzierten Programms fest: Cadbury Schweppes, Cisco, Esurance, Intel und General Motors.

Nur habe ich meine Zweifel, daß auch wir deutschen Yahoo!- oder MySpace-Nutzer in den Genuß kommen werden. Die nationalen Lizenzinhaber wie ProSieben werden sicherlich etwas dagegen haben, sonst könnten sie ihren Maxdome gleich dicht machen.

Not explicit: Fußfetisch

Da meint man seinen Kaffeehauskumpel nach Jahrzehnten auf Herz und Nieren gecheckt zu haben und da produziert er auf einmal ein Video für Fußfetischisten!? O tempora, o mores!

Zopf ab?

Wenn's um Haare geht, bin ich noch wählerischer als in Liebesangelegenheiten. In 46 Jahren durften sich vielleicht ein halbes Dutzend Friseure an meinen Locken vergreifen. Kein Wunder, wird Marc.us Marc erwidern, so selten wie Du Deine Haare schneiden läßt...

Aber ein Widder läßt nun mal nicht jeden an sein Wertvollstes, den Kopf, und wenn ich einem Friseur erst einmal das Vertrauen schenke, dann reise ich als journalistischer Nomade auch gut und gern nur für einen Haarschnitt von Strasbourg nach München oder von München nach Berlin.


Bei Frauen bannt mich ein guter Haarschnitt noch mehr denn ein schönes Dekolleté und auf Partys bin ich dafür berüchtigt, Mädels nach ihrem Coiffeur zu fragen und dann stehen zu lassen.

Mittwoch nachmittag bin ich mal wieder bei Scott und dann stellt sich die Frage, ob ich meine Mähne rapunzle oder doch nicht fallen lasse.

Lang, mittel oder kurz? Georges Moustaki hat inzwischen auch schon keine Mähne mehr, während das eine oder andere abschreckende Beispiele sich dagegen arg gehen läßt.

Erwischt!

Kaum kaufe ich mit Rücksicht auf meine Magenschleimhaut das erste Mal keine „Vanity Fair“ mehr, schon quatscht mich ein potentieller Arbeitgeber darauf an, ob ich heute im neuen Heft die 6-seitige Strecke über Marc Jacobs gelesen hätte? (Nicht neidisch werden, Posh hat ihn nicht selber sprechen dürfen, sondern sich beim „Guardian“ Zitate erschachert. Da es sich beim britischen Originalbeitrag um einen fünf Wochen alten durchgeschriebenen Text handelt, würde es mich schon interessieren, ob die Berliner Redaktion eine Abschrift des Gesprächsprotokoll erhalten oder sich das Wortlaut-Interview kreativ zusammenfabuliert hat.)

Also doch wieder die „VF“ gekauft und nach dem Babysitten heute abend nur schnell durchgeblättert und gleich scheckig gelacht. Im tausendsten Aufguß der „Wir knipsen Schriftsteller als Modepuppen, weil gerade Buchmesse ist"-Strecke wird Christian Schünemann als „Der Münchner“ tituliert. Ich habe Christian während seines kurzen wie unglücklichen hiesigen Intermezzos als Reiseredakteur bei „Cosmopolitan“ erlebt, und wenn es jemanden gibt, der München und noch viel mehr die Münchner haßt, dann wohl der in Berlin lebende Bremer. Das war wohl auch das treibende Moment seines faden Schlüsselromans, der jetzt auch schon zweineinhalb Jahre alt ist, was Christian als ganz heißen Anwärter für diese Geschichte über „Neue Bücher, neue Mode“ prädestiniert.

Übrigens noch schlechter als das Heft: der neu gegründete „Vanity Fair“ Podcast, der so spannend wie Granu Fink Werbung im Rentnerradio daher kommt. Dennoch danke Marc.us Marc für den persönlichen Hinweis!

Clown Co. vs. YouTube

Techcrunch zufolge wird sich heute ein Konkurrent für YouTube der Öffentlichkeit präsentieren. Das von Google-Mitarbeitern als „Clown Co.“ veräppelte Konsortium umfaßt News Corp. (MySpace) und NBC, mit Viacom und Sony als weitere Kandidaten.

Die Firma wird aber wohl nicht ins Endverbrauchergeschäft einsteigen, sondern Unternehmen wie Yahoo, Microsoft, AOL und MySpace mit Video-Content beliefern.

Der „L.A. Times“ zufolge wird der Schwerpunkt bei Kinofilmen und Fernsehprogrammen („24“, „The office“) liegen. Es soll aber für User die Möglichkeit bestehen, Clips nicht nur konsumieren, sondern sie auch zu bearbeiten.

Comeback der Kafiya (1)

Die Nachrufe sind schon länger her, es hat sogar stellenweise die politische Seite gewechselt, in manchen Szenen war es wohl niemals out, aber ich persönlich habe schon lange kein Palästinensertuch mehr gesehen. Bis mir heute mittag im Gefängnishof eine junge Kollegin aus den glamouröseren Schwesterredaktionen damit vor die Augen trat. „Weißt Du es nicht, das Palästinensertuch kommt wieder in Mode, als gewollter Bruch zum klassischen Outfit“, zitierte meine Kaffeepausenfee eine Geburtstagsrunde, während der ihr Anwalt gerade erst in der schnöseligen Bar Muenchen mit eben so einem Fetzen beglückt worden war.

Heil Ferry

„Einfach fantastisch. Wirklich schön“, findet Bryan Ferry die Filme von Leni Riefenstahl, die Gebäude von Albert Speer und was die Nazis sonst so an Massenaufmärschen und Symbolen zelebriert haben. Da wird sich der Salonfaschist aber im Haus der Kunst ganz besonders wohl fühlen, wenn er dort am 18. Mai den Stargast beim „Ball der Künste“ gibt. Mal sehen, ob er sich die passende Naziuniform als Kostüm aussucht.

Lufthansa siebt Passagiere aus

Leider kein April-Scherz: Zum Monatsersten schafft die Lufthansa auf ihren innerdeutschen Strecken die Papiertickets ab und stellt nur noch etix aus. Eine Flugbuchung ist laut der Presseerklärung dann nur noch mit Miles & More Karte, Kreditkarte oder einer deutschen Bankkarte möglich. Hm? Das würde doch bedeuten, daß Ausländer ohne Kreditkarte und Miles & More Karte, das heißt im Zweifelsfalle Studenten, McJobber, andere wirtschaftlich schlechter gestellte oder illegal in Deutschland Lebende von der Lufthansa ausgesperrt werden. Ganz zu schweigen von den deutschen sozialen Notfällen. Wer meint, hierzulande besäße jeder eine Bankkarte, sollte sich einmal bei den Schuldnerberatungsstellen informieren.

(Foto: Rolf Bewersdorf/Lufthansa)

Mittwoch, 21. März 2007

Münchner Klagemauer

Die schroff aneinandergereihten Travertinplatten der neuen Synagoge am St.-Jakobs-Platz laden förmlich dazu ein: Immer öfter findet man Gebetszettel in der Mauer – und ein Ausbruch des Jerusalem-Syndroms scheint auch nur eine Frage der Zeit zu sein.

Einen ersten psychotischen Vorgeschmack gab es heute: Während der Pressekonferenz zur Eröffnung des Jüdischen Museums bahnte sich eine nicht ganz ausgeglichen wirkende Frau mit Pace-Button erst ihren Weg zu Oberbürgermeister Ude, um ihm (stellvertretend?) ein paar Blumen zu überreichen und ging dann auf den benachbarten Vorplatz der Synagoge, um dort inbrünstig wie Aufmerksamkeit heischend zu beten, die Hände gen Himmel zu heben und sich sogar auf den Boden zu werfen.

Ich würde ihr dieses private Vergnügen vom Herzen gönnen, wenn nicht die lieben Kollegen Fotografen und Kameraleute die Pressekonferenz auch verlassen hätten und der Frau hinterhergehetzt wären, um sie ohne Respekt vor dem intimen Moment abzuschießen.

Währenddessen gab Ude unumwunden zu, daß der sich über mehrere Stockwerke erstreckende Neubau im Grunde ein Museum ohne Sammlung wäre. Entsprechend karg präsentieren sich derzeit die Räume. Entsprechend findig sucht man nach Objekten, die das Alltagsleben der Münchner Juden widerspiegeln, und wird da auch bei eBay fündig, wo die Kuratoren für 73 Euro ein Seder Tikkune Schabbat, ein Gebetsbuch aus dem späten 18. Jahrhundert, ersteigert haben.

Das Museum interessierte mich denn auch weniger, denn die Synagoge, die ich endlich mal besichtigen wollte. Nicht ahnend, daß laufend Führungen stattfinden und sogar ein Goi wie ich – nach Voranmeldung – beim Gottesdienst willkommen ist.

Erster Wermutstropfen heute morgen: Fleming's Restaurant im Gemeindezentrum, wo es unter anderem auch koshere Weißwürste, Leberknödelsuppe oder Fleischpflanzerl gibt, hatte noch geschlossen. Aber nachdem ich neben der Synagoge die Öfen entdeckte, mit denen das Festzelt zur Eröffnung beheizt wird, ist mir der Appetit auch vergangen...

(Mehr Bilder in wenigen Minuten auf Flickr)

Frühlingsanfang

Der Brunnen am Rindermarkt wird abgedeckt.

Dienstag, 20. März 2007

Kress-Map

Bei den Kress-Köpfen wird zur Visitenkarte der wichtigsten Medienleute jetzt auch gleich eine Anfahrtsskizze geboten. Funktioniert nur halt nicht so ganz, wenn etwa beispielsweise bei Konzernen wie Burda die Postanschrift nicht mit der Besucheranschrift übereinstimmt.

Fratz(en)

Jahrelang wunderte ich mich, warum die „Eltern“-Redaktion immer so häßliche Bälger aufs Cover hievt. Vielleicht damit die LeserInnen voller Stolz sagen können, wie viel hübscher ihr eigenes Kind ist?

Nun haben sie endlich mal einen netten Fratz auf dem Titel – und versauen es dann mit Typo und Balken.

Da kann sogar der Büchelmaier mit seinen häßlichen „Joy“-Titeln noch etwas lernen.

Wein & Gesang

Und wofür sind Sie so zuständig, fragte ich gestern Graham Paul, als mir noch nicht klar war, daß er der französische Generalkonsul in München ist. Ah, ich bin irgendwie für alles zuständig, antwortete er nonchalant und stellte es heute unter Beweis. Beim multinationalen Stehrumchen anläßlich der Journée Internationale de la Francophonie im Institut Français empfahl er sich als Mundschenk und ich sprach seinem Bordeaux gerne zu.

Bei aller Liebe zur Scholle meiner Vorfahren hatte es der recht dünne moldauische Pinot Noir danach etwas schwer. Und auf meinen Schweizer Lieblingswein hoffte ich vergebens. Die Belgier verzichteten ganz auf Wein und boten nur Käse an, während die Québecer erst mit einem Eis-Cidre überraschten – und dann mit der Mezzosopranistin Lysianne Tremblay.

Flirt oder Fickfalle?

Mein Lieblingsherrchen hat mit seinem Goldhund ein bißchen in den schmutzigen Seitenstraßen des Internets geschnüffelt und dabei investigativ einen sich harmlos und unschuldig gebärdenden Flirtblogger dubioser Geschäftsinteressen überführt und auf dessen Replik hin ihm erst recht eins auf die Nase gegeben.

ADC 2.0

Bei seiner März-Balz um den goldenen Nagel war der ADC bislang immer für eine spannende Ausstellung und eine fade, aber natürlich dennoch ausverkaufte Party gut. Heuer schmücken sie sich bei ihrer Berliner Jahreshauptversammlung kommendes Wochenende auch mit dem unvermeidlichen 2.0er Etikett, nennen es Vision und bitten am Freitag zu einem ganztätigen Meeting zum Thema: Kommunikation 2.0 - Die Eroberung von Zeit und Raum.

„Wegweisende Kreateure von echten und virtuellen Räumen berichten von Inspirationen und zeigen verblüffende Beispiele ihres Schaffens“, ist das nicht herzallerliebstes Werbergeschwätz?

Mit VW und den Olympischen Spielen finde ich zwar eher bloggerfeindliche Assoziationen bei den Teilnehmerreferenzen, aber vielleicht interessiert es doch den einen oder anderen Berliner.

Es kommen:
  • Prof. Dr. Gunter Henn: Architekt Autostadt Wolfsburg und der Gläsernen Fabrik Dresden
  • Ric Birch: Regisseur der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele Turin 2006
  • Mark Wallace: Herausgeber des Second Life Herold
  • Justin Bovington: CEO von Rivers Run Red, London, Spezialist für virtuelle Welten wie Second Life
  • Jochen Sandig und Folkert Uhde (Radialsystem V)

Montag, 19. März 2007

Domnul Drollig

Eugène Ionesco, Mircea Eliade, zwei der bedeutendsten französischen Autoren waren Rumänen, Bukarest war zwischen den beiden Weltkriegen als Paris des Ostens bekannt und die Kolonie der Pariser Exilrumänen ist legendär. Seit einiger Zeit gehört Rumänien sogar zu den Ländern der Francophonie, weshalb die Münchner Semaine de la Francophonie heute auch im Rumänischen Generalkonsulat zur Pressekonferenz bat.

Und so drollig wie Generalkonsul Mihai Botorog aussieht, war auch der Termin, bei dem das anwesende konsularische Corps (Frankreich, Rumänien, Schweiz, Kanada) die Presse zahlenmäßig übertraf.





Der Saal des Rumänienhauses mit seinen die Wände säumenden Sesseln und Sofas erinnert an die Empfangsräume levantinischer Potentaten, die Gastgeber vom Pförtner bis zum Generalkonsul parlierten zu Ehren des Anlasses französisch, während der französische Generalkonsul deutsch sprach.

Am schnuffigsten fand ich aber die Auswahl harter Getränke (Whisky, Cognac, Martini, Campari, Cointreau), als ob wir uns in einem Agentenroman der sechziger Jahre befänden.

Clan-Disclaimer

Familie sucht man sich nicht aus, sie ist (meistens) einfach da. Und mit Erstaunen stelle ich fest, wer da so alles inzwischen online ist – sei es in eigener Regie oder als Porträtierter. Ich bitte daher, es auch nicht mißzuverstehen, wenn ich der Vollständigkeit halber auf jeden verlinke, den ich finden kann. Das muß nicht immer ein Ausdruck von Sympathie sein. Tante Mariana, als uhse-riefenstahlsches Amalgam mein ganz persönliches Haßobjekt, ist etwa im Zweiten Weltkrieg für die Deutschen geflogen und pflegt bis heute den einen oder anderen Irrglauben.

Frisch gezapftes Handy-TV

Die Vorträge des Mobile Forums 2007 sind jetzt online, so auch Marcus Hochhaus' witziger Vergleich mobiler Übertragungswege wie Bluetooth, WLAN, UMTS, HSDPA, DMB, DVB-SH und DVB-H mittels einer Biergartenanalogie.

Netzeitung läßt Lottmann doch nicht bloggen

Manchmal klingt Jürgen Joachim Lottmann sehr nach Kummer, weshalb ich nicht umsonst in meinem gestrigen Blog geschrieben habe, er behaupte, zukünftig für die Netzeitung bloggen zu dürfen.

Sonntags war das nicht mehr zu überprüfen, aber heute kam auf meine Anfrage hin ein klares Dementi von Michael Angele, einem der beiden Chefredakteure der Netzeitung:

Was Joachim Lottmann in der "WamS" bezüglich der Netzeitung schrieb, ist totaler Schwachsinn. Wir richten Herrn Lottmann keinen Blog ein und hatten nie vor, es zu tun. Herr Lottmann sollte für uns eine Video-Kolumne machen, aber er hat bis heute keinen einzigen Beitrag abgeliefert. Es wird auch keine anderen Blogs in der Netzeitung geben, unsere Haltung dazu habe ich in einem Interview mit dem Magazin Onlinejournalismus formuliert. Sie gilt nach wie vor.

Sonntag, 18. März 2007

Stellenanzeigen (3)

Hmmm.

Met macht mobil

„Oper ist von den Bewegungen der Sänger bis hin zu den Kostümen und der Kulisse für Zuschauer gemacht, die frontal auf die Bühne sehen. Mit dem Film, der in monatelanger Arbeit entsteht, können wir niemals konkurrieren. Deshalb machen wir es genau umgekehrt. Wir zeigen Oper als Live-Spektakel – mit bis zu zwölf beweglichen Kameras, die das Geschehen zeigen wie ein Sportereignis“, so beschrieb Peter Gelb, Chef der Metropolitan Opera, der „Süddeutschen Zeitung“ vom 14. März die Live-Übertragung einzelner Vorstellungen in Kinosäle.

Kommenden Samstag können wir uns erstmals auch in Deutschland von dieser High-Definition-Übertragung überzeugen, wenn die New Yorker Mittagsvorstellung des „Barbiers von Sevilla“ ab 18.30 Uhr per Satellit übertragen wird: In der Schauburg in Karlsruhe, im Cinedom Köln, im Cinema München, im Cinecitta Nürnberg und im Metropol Stuttgart.

In den Hauptrollen von Rossinis Opera buffa sind der Tenor Juan Diego Flórez als Graf Almaviva, die Mezzosopranistin Joyce DiDonato als Rosina und der Bariton Peter Mattei als Figaro zu hören und zu sehen. John Relyea singt die Rolle des Don Basilio, John Del Carlo verkörpert Doktor Bartolo. Maurizio Benini dirigiert. Bartlett Sher inszeniert die erstmalig im November 2006 an der Met aufgeführte Oper.

(Foto: Concorde Filmverleih)

Jack Bauer und die Wirklichkeit

Nur um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: Ich liebe „24“, aber Jack Bauer ist ein ein gemeingefährlicher Geisteskranker. Und so sehr ich tragische Helden mag, so ernüchternd wie wichtig ist es, festzustellen, wie sie gerade in Form gut gemachter Unterhaltung die Wirklichkeit vergiften.

„They have this money-making machine, and we were telling them it’s immoral.“
Tony Lagouranis, ehemaliger Verhörspezialist der US-Army im Irak

Der „New Yorker“ hat das vorbildlich gemacht. Und präsentiert in Joel Surnow, Miterfinder und ausführender Produzent der Serie, einen Mann, der in engem Kontakt mit der Bush-Administration steht („like a Hollywood television annex to the White House. It’s like an auxiliary wing“) und mir „24“ fast schon verleiden kann: „The military loves our show. (...) People in the Administration love the series, too. (...) It’s a patriotic show. They should love it.”

Netzeitung läßt Lottmann bloggen

Im Interview mit onlinejournalismus.de wollte Michael Angele, einer der beiden Chefredakteure der Netzeitung, noch „viel von den Bloggern lernen, ohne klassische journalistische Tugenden aufzugeben“. Blogs an und für sich waren kein Thema, aber immerhin verriet er über seine Mitarbeiter: „der eine oder andere Autor bloggt in seiner Freizeit“. Nun behauptet Berlin-Mitte-Boy Jürgen Joachim Lottmann heute in der „Welt am Sonntag“, daß ihm die Netzeitung offenbar gerade einen Blog einrichte...

Nachtrag vom 19. März: Angele dementiert Lottmanns Behauptung energisch!

Petit déjeuner musical (10)

Messieursdames, Jane Birkin avec l'aimable assistance de Serge Gainsbourg et Franz Ferdinand!