Samstag, 15. September 2007

Ahnungsloser Altverleger

Das Problem der Mainstream-Medien mag sein, daß sich die Entscheidungsträger nicht mit dem Internet beschäftigen. So wie der legendäre Chefredakteur eines Nachrichtenmagazins, dessen Computer auf dem Schreibtisch lange gar nicht angeschlossen war. Oder Michael Ringier, der sich heute im „taz“-Dossier zur „Zeitung der Zukunft“ keine Sorgen wegen des Webs macht: „Im Internet finden ich ja meist nur, was ich suche. In der Zeitung finde ich Dinge, von denen ich gar nicht wusste, dass sie mich interessieren. Wenn ich so eine Doppelseite mit dem Auge überfliege, habe ich innerhalb von Sekundenbruchteilen herausgepickt, was ich lesen will. Das kann etwas sein, was ich sonst nicht gefunden hätte, weil ich gar nicht wusste, dass es das gibt.“ Das kann doch nur jemand behaupten, der seinen Rechner nur zum Googeln benutzt und noch nie auf einer Nachrichten-Seite wie Spiegel Online, einer Community wie YouTube, einem Dienst wie Perlentaucher oder einem Blog-Aggregator wie Rivva war – wo das nicht Zusammenhängende zusammengeführt wird. Das Schöne wie Zeitraubende am Internet ist doch gerade, daß man sich in Sphären verliert, von denen man nie etwas geahnt hat.

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