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Samstag, 4. Oktober 2014

Quintessenz: Das Schweizer Armeemesser

Victorinox, einer der Hersteller des Schweizer Armeemessers, feiert gerade sein 130. Firmenjubiläum. 1984* veröffentlichten wir im Popa-Verlag den Bildband „Quintessenz – Die schönen Dinge des Lebens.“ Neben vorbildlichen Produkten wie der braunen Papiertüte, Dom Perignon, Heinz Tomatenketchup oder dem Montblanc Füller beispielsweise haben Betty Cornfeld und Owen Edwards darin auch das Armeemesser gewürdigt:

Das muß ein wahrhaft erregender Anblick sein: Ein Zug Schweizer Infanterie, am Fuße eines Berges auf Posten, jeder Soldat – natürlich bestens ausgebildet in der Kunst lang- und kurzfristiger Geldanlage – wartet auf das schneidende Kommando „Schere raus!“. Oder, Korkenzieher! Oder Schraubenzieher oder Flaschenöffner. Oder Pinzette, Zahnstocher, Nagelfeile, Reibahle,  Lineal, Fischabschupper, Enthaker, Säge, Lupe. Auf, Kameraden, für Kanton und Vaterland, den Berg hinan! Mit unseren Schweizer Armeemessern sind wir unschlagbar!

Neben Emmentaler, Nummernkonten und Vollmilchschokolade gibt es wohl nichts, was so typisch schweizerisch wäre wie die ungeheuer praktischen Taschenmesser der Firmen Victorinox und Wenger, seit über sechzig Jahren* Lieferanten der Alpenkrieger. Wenn es etwas gibt, was Sie mit einem Schweizer Armeemesser nicht schaffen, dann brauchen Sie wahrscheinlich einen Leopard II.

Die hier abgebildete Grundausführung ist mit nur sechs Werkzeugen verhältnismäßig klein gehalten (die größte bringt es auf achtzehn, einschließlich eines Philips-Schraubenziehers und des unverzichtbaren Drahtabisolierers), aber Sie können damit immer noch eine Flasche Bordeaux entkorken, die Trüffeln aufschneiden, den Kaviar und die Büchse Räucherlachs öffnen oder Ihre Pfeife auskratzen. Und die Schweiz bis zum letzten Mann verteidigen, natürlich.

Donnerstag, 14. August 2014

Ästhetik gegen Durststrecke – Der Kleinverlag des Münchner Newcomers Dorin Popa (1985)

Zwar kann ich mich gut erinnern, in den achtziger Jahren schöne Abende mit Olaf Kracht und seiner reizenden Freundin (Frau?) im Park-Café verbracht zu haben. Aber ich hatte völlig verdrängt, daß wir uns wohl überhaupt nur kennengelernt haben, weil er dieses Porträt über mich für den „Münchner Merkur“ vom 5./6. Juni 1985 geschrieben hat. Ein paar offensichtliche Rechtschreibfehler habe ich korrigiert. 

Die Zeit, da die „no-future“-, „Null-Bock“- und Aussteiger-Generation Leitartikler wie Stammtischrunden gleichermaßen beschäftigte, scheint endgültig vorüber. In Film, Fernsehen, Mode, Musik, auf dem Dienstleistungsbereich, natürlich im Computergeschäft drängen nun Anfang-Zwanzigjährige nach oben, beweisen Innovationskraft, Einfallsreichtum, Talent und Selbstbewußtsein. Dorin Popa, Münchner rumänischer Abstammung, wagt sich gar auf ein Terrain, das vielen wohl nur im westamerikanischen Stil bekannt sein dürfte: Zigarrenqualm, schwere Schreibtische, mürrische Gesichter, die hoffnungsfrohen Neu-Schriftstellern Absagen erteilen – Verlegerarbeit à la Hollywood.

Dorin Popas Wirklichkeit sieht anders aus, sein „Popa-Verlag“ fordert harte Arbeit. Wie kam er dazu? „Hauptsächlich ist das familiär angelegt, denke ich. Ich bin in einer Familie von Schriftstellern und Journalisten aufgewachsen, wo der Umgang mit dem Buch, mit dem Wort, mit Kultur überhaupt sehr selbstverständlich war“. So existiere bei ihm kein flaues Gefühl oder gar Ehrfurcht vor „großer Kultur“, erklärt der hochgewachsene Newcomer, sondern sei das Schreiben, Bücher zu machen oder zu verlegen für ihn Arbeit wie jede andere auch.

Selbstredend folgte während der Schulzeit dann die Umsetzung dieser Philosophie. Dorin Popas Mitarbeit an Schülerzeitungen ging erfolgversprechend an, bis sich eines Tages die „Zensur“ regte. „Als sie meinen Artikel nicht abdrucken wollten, gründete ich eine eigene Zeitung und verkaufte die eben vor der Schule.“ Jede Ausgabe hatte einen anderen Titel und brachte ihm erste Erfahrungen in Lay-Out-Fragen, mit Anzeigen-Kunden, Druck und Druckvorlagen.

Sein in vielen Schulen, Boutiquen, Kneipen und auf Konzerten im Raum München vertriebenes Lyrik-Blatt „Die Provinz“ und die später folgende feuilletonistische Jugendzeitschrift „Outonom“ (mit immerhin 2.000 Exemplaren Auflage) waren die nächsten Fingerübungen, bis er vom „Münchner Buchmagazin“ abgeworben wurde.

„Das war eigentlich die wichtigste Station. Ein Jahr über Bücher und Verlage zu schreiben, brachte mich sehr viel weiter. Ich konnte dort Verbindungen knüpfen, die auch heute noch sehr hilfreich sind.“ War er beim Buchmagazin und dem im gleichen Verlag erscheinendem „Stadtbuch für München“ noch ehrenamtlich tätig, so brachte seine freie Mitarbeit bei verschiedenen Zeitungen die ersten Honorare. „Irgendwann stieß ich auf Bücher, von denen ich meinte, es müsse sie auf Deutsch geben. So kam ich auf die Idee, einen eigenen Verlag zu gründen.“

Gute Kontakte nach Frankreich – Dorin Popa spricht französisch, rumänisch und deutsch fließend – kamen ihm nun zugute. „Während eines meiner jährlichen Besuche dort erlebte ich einen regelrechten Boom der Brontë-Werke mit. Plötzlich gab es in Frankreich Hörspiele, Filme über sie und Neuausgaben ihrer Gedichte.“ Die Naturlyrik Emily Brontës auch deutschsprachigen Interessenten zugänglich zu machen, wurde sein erstes Verlagsprojekt. Doch sollte es noch zwei Jahre dauern, bis er genügend Geld, Kontakte und das juristische Gerüst für seinen Plan zusammen hatte.

Flexible Arbeitsmöglichkeiten stehen auf seiner Wunschliste obenan und selbst jetzt, als „Vorstand“ im eigenen „Verlagshaus“ sieht er sich nicht allzu festgelegt. Allerdings kostet ihn sein Unternehmen „zuviel Zeit“. Denn außer einer Mitarbeiterin, die sich um Organisatorisches, sprich Buchhaltung kümmert, ist er sein einziger Angestellter. Von der Bearbeitung neuer Textprojekte, über Graphiken, Drucküberwachung, Vertrieb, Werbung und Pressebetreuung – alles läuft durch seine Hände. „Das ist ein großes Problem, denn die 20.000 Mark, die ich zu Beginn, investierte, waren natürlich schnell verbraucht. Ich hatte keine Zeit zu schreiben, mußte Kredite aufnehmen. Sie halten sich zwar in überschaubarem Rahmen, doch jetzt kommt es darauf an, die Durststrecke zu überwinden. Erst dann kann ich an eigene Räumlichkeiten denken.“

Mit ihnen wäre dann auch eine Arbeitsteilung mit verschiedenen Mitarbeitern möglich. Momentan jedoch lagert ein Teil seiner Bücher und Dokumente noch in Berlin – der zweiten Wahlheimat –, ein weiterer in der Münchner Wohnung der Mutter. Koordination ist so recht schwierig. Aber der Jungunternehmer gibt sich gelassen, die Umsätze steigen und verkaufsfördernde Ideen scheinen ihm auch nicht auszugehen – ein Brontë-Filmfestival etwa, mit dem Dorin Popa in allen Universitäts-Städten Deutschlands gastieren möchte. Auch die professionelle Gestaltung seines Gesamtprogramms und die einzelner Werke scheint den Aufwärtstrend zu unterstützen.

Entschieden anfangs Vorlieben, so ruht das Popa-Programm inzwischen klar auf vier Säulen. Da sind zunächste die Erstausgaben ausländischer Klassiker, wie etwa die der Brontë, die immer zweisprachig erscheinen.

Mit „moderner französischer Belletristik“ umschreibt Dorin Popa das zweite Gebiet. Hierzu gehört auch Valérie Valères „Weißer Wahn“, das Sorgenkind des Verlages: vollständig gesetzt, scheitert der Druck nur am fehlenden Geld. Serge Gainsbourg „Evguénie Sokolov“, eine „diabolische Erzählung über den Kulturbetrieb“, soll zum Jahresende erscheinen und Pierre Boulles „Falkland-Wal“ bringt schon jetzt Nebeneinnahmen anderer Art: „Reader's Digest“ kaufte Abdrucksrechte für eine Kurzfassung. Ebenfalls zum Jahreswechsel hat er Eugène Ionescos „Anti-Biographie zur Entmystifikation Victor Hugos“ angekündigt.

 „Lifestyle-Bücher“ bilden die dritte Gruppe. Dorin Popa versteht darunter eher „lustvolle“ Bücher, teure Bildbände. Exemplarisch für diese Sparte, das Paradepferd des Verlages, „Quintessenz“. Eine Hochglanz-Abhandlung in Wort und makellosen Schwarz-Weiß-Photographien über ästhetische „Nebensächlichkeiten“ des Lebens.

Filmbücher sollen das Gesamtprogramm abrunden. In Arbeit ist momentan ein Foto-Interview-Band, „Die Töchter der Duse“, für den die bekannte Münchner Fotografin Isolde Ohlbaum die Bildarbeit leistete.

„Durch 'Quintessenz' ist meine Kunden-Kartei sehr gewachsen. Ich muß darauf achten, die Kundschaft aufzubauen, sie nicht zu enttäuschen. Man kann es sich nicht leisten, ein Kramladen zu sein, der alles macht, sondern muß eher ein Projekt ablehnen, was nicht hineinpaßt.“

Samstag, 19. Dezember 2009

Senfo spirito

Nichts gegen das Traumduo Benedetto & Sarko, aber die Begegnung Frankreichs mit der römisch-katholischen Kirche hat schon weit Verführerisches hervorgebracht, nämlich die Moutarde Violette de Brive au mout de raisin. Seine modisch topaktuelle Farbe verdankt der Senf dem beigefügten Traubenmost. Angeblich sollte so verhindert werden, daß sich Kardinäle ihre purpurne Tracht bekleckern. Fakt ist dagegen, daß er verboten gut schmeckt, ob zu Würstchen, kaltem Braten oder Avokado.

Letztes Jahr habe ich zeitweise auch für meinen alten Freund Nane Jürgensen und dessen Flensburg Online über Essen und Trinken gebloggt. Der Vollständigkeit halber werde ich diese Randbemerkungen Häppchen für Häppchen auch hier veröffentlichen.

Donnerstag, 26. November 2009

Bundestagsabgeordnete, der Teufel und Montblanc (Updates)

Wieso wundert man sich überhaupt, daß heuer 2009 ganze 115 Bundestagsabgeordnete (darunter – wie erst sieben Jahre später herauskam – unter anderem auch der Präsident des Bundestags, Norbert Lammert, und, laut „BILD“ am dreistesten: Laurenz Meyer kurz vor seinem Ausscheiden aus dem Bundestag) auf Kosten des Steuerzahlers 396 Montblanc-Füller (mehr als drei pro Kopf????) für 68.800 Euro kaufen ließen und letztes Jahr sogar 406 Füller unseren Volksvertretern geliefert wurden? Hat denn niemand unser Standardwerk gelesen?

„Wenn Sie Ihre Seele schon dem Teufel überschreiben, dann tun Sie's wenigstens mit einem Schreibgerät, das dem Anlaß würdig ist. Dem Montblanc Meisterstück N°. 149 – auch als der Diplomat bekannt. Wenn die Feder wirklich mächtiger ist als das Schwert, dann kann es sich dabei eigentlich nur um den Diplomaten handeln. Alles an ihm ist eindrucksvoll: der pechschwarze Schaft, groß wie eine Granathülse, das sechszackige Markenzeichen, das einen schneebedeckten Gipfel darstellen soll (und das bei den Füllern fehlt, die in arabische Länder verkauft werden, weil es an den Davidstern erinnert), vor allem aber die wichtige Feder aus 14karätigem Massivgold mit der eingravierten Zahl 4810 – die Höhe des Mont Blanc in Metern.
 Überlegen Sie nur kurz, was das für ein Unterschied ist, ob Sie eben kurz mal auf den Stummel eines Kugelschreibers drücken, oder ob Sie langsam die Kappe von einem Diplomat abschrauben, sie am anderen Ende aufstecken, um dann, wie der Hersteller sagt, in einer Geste klassischer Nachdenklichkeit zu verharren. Wenn Ihr Bankdirektor da nicht bereit ist, Ihren Kreditrahmen zu erhöhen, dann hat der Mann keine Ahnung von Stil. (Noch größer ist die Wirkung dieses gestrengen Offiziersstöckchens auf Untergebene, sie kriechen förmlich!)
Die Firma Mont Blanc begann 1908 damit, Füllfederhalter wie den Diplomat herzustellen, weil der Chef des Unternehmens, ein gewisser Herr Dzianbor, es satt hatte, mit einem Tintenfaß durch Deutschland zu reisen. Das waren die Goldenen Zeiten der Handschrift, als die Schreibmaschine noch als ein relativ vulgäres Hilfsmittel angesehen wurde und niemand von der brutalen Parodie des Schreibens träumte, die heute Textverarbeitung heißt. Mit einem stolz gereckten Diplomat brauchen Sie sich auch heute um derartiges nicht zu kümmern.“

Betty Cornfeld & Owen Edwards: „Quintessenz – Die schönen Dinge des Lebens“, Popa Verlag, 1984 (Originalausgabe 1983 Crown Publishers, New York)

Updates: Der „Spiegel“ zur Goldfüller-Gier.

„Bei Prüfungen der vergangenen Jahre war aufgefallen, dass die Bestellungen auf Steuerzahlerkosten vor allem kurz vor Weihnachten und zum Ende einer Legislaturperiode nach oben schnellen.“ „BILD“ vom 30.November 2009

Auf Antrag des Axel-Springer-Verlags entschied das Verwaltungsgericht Berlin am 28. Juli 2016 in einer einstweiligen Anordnung (VG 27 L 344.16), dass der Bundestag die Namen der mit Montblanc-Produkten bedachten Bundestagsabgeordneten zumindest teilweise nennen müsse.

„Alles, was mit dem Montblanc geschrieben ist, besitzt die Majestät des Nichtwiderlegbaren. Wer einen Schriftsatz mit dem Montblanc unterschreibt, ist wie ein Präsident, der mit einem Handstreich sein Nachbarland einkassiert. Gut, dass die meisten Montblancs hierzulande in den verlässlichen Händen von Bundestagsabgeordneten sind.“
Das Streiflicht der „Süddeutschen Zeitung“ vom 11. August 2016 zur Bundestagsaffäre.

Gabor Steingart vom „Handelsblatt“ reagierte prompt und verloste im August 2016 einen Montblanc-Füller: „Wollen Sie auch so edel schreiben wie ein Volksvertreter? Dann schreiben Sie mir: steingart@handelsblatt.com. Ein nagelneuer Montblanc-Füllfederhalter liegt bereit. Gibt es mehr als einen Interessenten, entscheidet das Los. Aus Gerechtigkeitsgründen sind unsere Bundestagsabgeordneten diesmal ausgenommen.“

„Die höchste Summe verzeichnet Ronald Pofalla, Ex-Kanzleramtsminister und CDU-Generalsekretär, aus dessen Bundestagsbüro 2009 Montblanc-Produkte im Wert von 3307,61 Euro bestellt worden sein sollen. An zweiter Stelle folgt die Linken-Politikerin Diana Golze, heute Sozialministerin in Brandenburg (2891,97 Euro), vor Otto Schily (SPD, 2646,69 Euro). Auch Abgeordnete von FDP und Grünen tauchen in der Liste auf.“
„Süddeutsche Zeitung“ vom 25. August 2016, die „BILD“ zitierend.

„In einem vorläufigen Rechtsschutzverfahren hat das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg (OVG) am Dienstag entschieden, dass der Bundestag einem Pressevertreter die Namen von sechs Abgeordneten, die in die "Montblanc-Affäre" verwickelt sind, mitteilen muss (Beschl. v. 11.10.2016, Az. OVG 6 S 23.16). Damit bestätigte es die Entscheidung des Verwaltungsgerichts (VG).“ 
Legal Tribune Online am 11. Oktober 2016

Mittwoch, 22. Juli 2009

Tim Burtons „Alice in Wonderland“ – 1. Trailer



Update: Die heute abend im Internet veröffentlichte, hier auch kurzzeitig eingebettete Trailer-Addict-Version ist inzwischen aus rechtlichen Gründen offline. Online ist der Teaser-Trailer derzeit noch bei Defamer und – in besserer Qualität, aber mit vorgeschalteter Werbung – bei Radar Online.

(via Makingof.com)

Dienstag, 14. Juli 2009

Original und Fälschung

Übermorgen Träume, Triebe, Cash in der Niederlassung, der zweite Durchlauf einer „multimedialen“ LesungLesung von Deef, die – wie man hört – bei der Premiere gut funktioniert haben soll. (Mein Themenvorschlag fürs dritte Mal: Porno, Purpur, Pussy).


Samstag Träume, Triebe, Trash um 21 Uhr im Filmmuseum: Stanley Kubricks „Lolita“ mit James Mason, Shelley Winters und Peter Sellers

Donnerstag, 14. Mai 2009

Schräg, einfach nur schräg

Die Schriftstellerin, Videokünstlerin und Bloggerin Miranda July ist heute abend um 21 Uhr bei arte mit ihrem Spielfilm „Ich und Du und alle, die wir kennen“ präsent. Ein ungewöhnlicher Film über ganz gewöhnliche Leute, ein Universum aus Exhibitionisten und Voyeuren, Neurotikern und frühreifen Teenagern, kurzum eine klasse Alternative zu GNTM und rechtzeitig zu Ende, um das zweite Halbfinale des Grand Prix d'Eurovision im NDR zu erleben.



(Foto: ARTE F/IFC Films)

Freitag, 1. Mai 2009

Schumann's Brecht

Demut kommt vor dem Fall, und so muß ich ganz kleinlaut gestehen, daß ich erst heute auf Wanja Belagas Geburtstagsbash zufällig Suhrkamp-Mann Jonathan Landgrebe kennenlernen mußte, um en passant mitzukriegen, daß Charles Schumann für die Nobelliteraturschmiede einen Brecht-Band zum Thema Rausch zu verantworten hat, der schon über zwei Monate auf dem Markt ist. Offenbar hat aber auch sonst keiner etwas davon mitbekommen oder habe ich es nur überlesen?

Freitag, 20. März 2009

Happy Birthday! 40 Jahre Raupe Nimmersatt










Auch wenn ich in München aufgewachsen bin, so doch in einer rumänischen Familie, mit Rumänisch als Muttersprache, Deutsch habe ich erst auf der Straße gelernt, und ich habe auch in der Vorschulzeit keine deutschen Bücher gehabt. Und selbst wenn, wäre ich für die kleine Raupe Nimmersatt zu alt gewesen, schließlich werde ich nächste Woche 48, während die Raupe heute gerade mal ihren 40. feiert. Warum ich dennoch an ihr hänge: Eine meiner großen Lieben war mit ihr aufgewachsen und sie hat sich selten über ein Geschenk so sehr gefreut wie über dieses Bilderbuch zu ihrem 24. oder 25. Geburtstag.

Dienstag, 9. September 2008

Hank Moody is back!

Nach wiederholten Verzögerungen startet jetzt endlich am 28. September die zweite Staffel von „Californication“ in den USA. Update: Und das dritte Dutzend ist nun auch in Vorbereitung.

Mittwoch, 6. August 2008

Freitag, 18. Juli 2008

Save the world

Manchmal liebe ich einfach meinen Job und diese Pressevorführungen tagsüber...

Updates: Joyeux anniversaire, Vin Diesel!

Seine deutsche Stimme.

Sechs weitere Filmausschnitte.


(Foto & Trailer: Concorde Filmverleih)

Samstag, 5. Juli 2008

Liebe oder Staatsraison


Die Vorstellung, daß bei einem europäischen Gipfeltreffen die Wahrheit nicht an den Polizeisperren endet, sondern mitten in das Reich der diskreten Diplomatie und eitlen Selbstdarstellung getragen wird, ist märchenhaft. Aber es ist ein schönes Märchen. Und der britische Fernsehfilm „The girl in the café“ macht es einem leicht, wieder an Märchen zu glauben. Ein kleiner, sensibler, poetischer Film über einen verknöcherten Spitzenbeamten, den eine Zufallsbekanntschaft wachrüttelt. Mit den eh meist großartigen Bill Nighy und Kelly MacDonald auf der Höhe ihrer schauspielerischen Kunst. Um so ärgerlicher ist es, wieviel Ungemach diesem Meisterwerk widerfährt. Sat.1 hat letztes Jahr ein schauderhaftes Remake verbrochen. Die arte-Redaktion deutscht das bittersüße Original für die Ausstrahlung heute abend um 22.45 Uhr als „G8 auf Wolke Sieben“ ein. Und eine „Komödie“ ist es auch nicht gerade, denn nicht alle Märchen enden gut.



(Foto: arte F/Tightrope Pictures/Joss Barratt)

Montag, 5. Mai 2008

Love – or a suitcase full of trouble

Anläßlich der gleichnamigen Ausstellung in der Stuck-Villa zeigt das Filmmuseum Donnerstag abend um 19 Uhr DEN Film, „True Romance“, in meiner persönlichen Bestenliste unter den Top 5 aller Filme. Davor gibt's als Amuse-gueule drei Quickies: „Zbudljiva Ljubavna Prica“ („An exciting love story“) von Borivoj Dovnikovic Bordo, „Mario Banana“ von Andy Warhol und „Madeleine Madeleine“ von Vlado Kristl.

Freitag, 8. Februar 2008

Irgendwie wichtig und sowieso einen Versuch wert

Heute abend um 21.35 Uhr startet im Bayerischen Fernsehen FX Bogners neue Serie „Der Kaiser von Schexing“. Sicherlich ein Muß und hoffentlich auch gut. Bayerns legendärer Chronist („Irgendwie & Sowieso“, „Café Meineid“, „München 7“) nimmt sich diesmal der Abenteuer eines Dorfbürgermeisters an.

Update: Schee wars. Und wer sich fragt, wer Christine, die Freundin des Schex-Luck spielt: Patricia Aulitzky heißt die junge Dame. Schön, daß sie es offenbar endlich geschafft hat.

Samstag, 2. Februar 2008

Squish, show & go

Mein Tip für den Super Bowl morgen nacht? Natürlich die New England Patriots, einfach weil sie die vielseitigsten Cheerleaders haben, während die New York Giants gar keine Mädels als Antreiber haben. Verstößt das nicht gegen jegliche Regeln? Und wen interessiert angesichts solcher Frauen auf dem Spielfeld schon, daß „Giselle Bündchen die Freundin des Patriots-Spielmachers“ ist und „Jessica Simpson die des New Yorker Gegenstücks“? (Fotos: patriots.com)

Update von Montag: Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil! Großartiges Spiel, auch wenn man von den Cheerleaders nichts sah und ich die ersten beiden Viertel mit meiner Einkommensteuererklärung beschäftigt war und das Match überwiegend als Hörspiel verfolgte. Aber die zweite Hälfte war derart spannend, daß ich die Nacht problemlos durchhielt. Herzschlagfinale mit einem genialen Eli Manning und spektakulär auftrumpfenden Giants, die die New England Trickser ganz schön alt aussehen ließen.

Update von Dienstag: Highlights und Clips bei Robert Basic.

Donnerstag, 24. Januar 2008

Keine Frage des Alters

Wo heute ein Biergarten mit Bowlingbahn liegt, befand sich früher in der Taxisstraße das Park-Kino. Meine erste Kathedrale der Finsternis. Und ich kann mich nicht mehr an viel erinnern, aber an ein Erlebnis um so intensiver: Mein erster James Bond, in den ich nicht reinkam, weil mich die Kassiererin nach meinem Alter gefragt hat und ich naiverweise wahrheitsgetreu antwortete und zu jung für die Altersfreigabe war. Eins hat sich seitdem nicht geändert, ich freue mich weiterhin auf jeden 007, selbst wenn ich nicht weiß, was der Titel des kommenden, im November startenden, 22. Abenteuers bedeutet: „Quantum of Solace“*. Dafür weiß ich, wofür Olga Kurylenko steht: Ukrainischer Sexappeal fürs Bond-Girl. Was will ich mehr?

*Update: „Ein Quäntchen Trost“ übersetzt es die „Süddeutsche Zeitung“.

(Fotos: Sony Pictures Releasing GmbH, Danjaq, LLC, United Artists Corporation, Columbia Pictures Industries)

Montag, 14. Januar 2008

Biarritz Bizarr

Nachdem heute offenbar der Tag fürs explizit Erotische ist, gleich noch ein Programmhinweis für morgen: Andrzej Zulawskis „Meine Nächte sind schöner als Deine Tage“ mit Sophie Marceau und Jacques Dutronc Dienstag abend auf 3sat. Zulawskis Filme sind intensiv, durchgeknallt, brutal, leidenschaftlich, melodramatisch, selbstzerstörerisch, kompromißlos und immer sehenswert, selbst wenn sie mißlungen scheinen.

(Foto: ZDF/Patrick Blossier/Kinowelt)